Der Boxer Gennadi Gennadjewitsch Golowkin will der Welt beweisen, das er der beste Boxer der Welt ist. Er will gegen den jetzigen Weltmeister Saul “Canelo” Alvarez antreten.
Seine Vergangenheit ist aber gezeichnet von Trauer und Tristes. Geboren wurde er in einem kleinen Dorf in Kasachstan, das durch die Gewinnung der dort vorhandenen Kohle entstanden ist. Das Leben der 500.000 Einwohner dreht sich dort nur um die Kohle, dabei wurde die Stadt im 19. Jahrhundert wegen den Kupfervorkommen gegründet. Dabei wurden aber große Kohlevorkommen gefunden, welche die kleine Stadt innerhalb von wenigen Jahren zu einer Industriestadt wachsen ließen. Die Stadt ist auch durch einen anderen Komplex berühmt geworden. In der Stadt befindet sich eines der grausamsten sowjetischen Arbeitslager, des Gulag-Systems.
In diesem Ort ist der Boxer aufgewachsen, als Sohn einer koreanischen Mutter und einem Minenarbeiter. Er und seine drei Brüder wuchsen in einer rauen Umgebung auf. Täglich mussten sie sich auf den Straßen prügeln. Anscheinend vermittelten seine Brüder auch oft Gegner für den jungen Gennadi, die oft viel älter waren als er. Denn Aufstieg zum Weltklasse-Boxer erlebten seine Brüder nicht. Sie traten der Armee bei und starben beide im Kriegsdienst. Über die Umstände wurde die Familie nie informiert.
Gennadi schaffte es die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Athen zu gewinnen, was ihm ermöglicht, seine Profi-Karriere in Deutschland zu beginnen. Zunächst fühlt er sich aber nicht richtig in dem Universum Stall gefördert, so das er in den K2 Stall wechselt, in dem auch die Klitschkos boxen. Der Promoter Tom Löffler kümmert sich dort um ihn und hilft ihm seine Weltkarriere zu starten.
Mit dem mexikanischen Trainer Abel Sanchez werden sein Fähigkeiten geschliffen. Er schafft es die Aggression des Boxers zu kontrollieren und seine Taktik unberechenbar zu machen. Seine wichtigste Waffe ist aber die Schlagkraft des Boxers, die ihn so erfolgreich macht.
Schon der erste Kampf mit Alvarez entwickelte sich zu einer großen Veranstaltung, nicht nur weil der Kampf 70 Millionen USD einspielte. Obwohl Gennadi den Kampf von vorneherein dominierte, wird der Kampf unentschieden von den Kampfrichtern bewertet. Der Rückkampf verzögert sich, weil Alvarez in einer Dopingkontrolle positiv getestet wird. Alvarez wurde für 6 Monate gesperrt. Direkt nachdem er wieder boxen konnte, fing die Diskussion über die Aufteilung der Einnahmen an. Alvarez wollte einen Anteil von 65 zu 35 und Gennadi 50 zu 50. Schließlich einigten sie sich auf eine Aufteilung von 55 zu 45 für Alvarez.
Danach fingen die beiden Boxer an sich ziemlich unsportlich gegeneinander zu beschimpfen, was die Presse natürlich nur allzu gerne aufgriff. Trotzdem fiebern viele Sportfans dem zweiten Kampf der beiden Boxer entgegen. Dabei verfügt Gennadi sicher über den kräftigeren Schlag, der mexikanische Boxer ist allerdings auch viel schneller.
Der zweite Kampf der Boxer wurde an dem mexikanischen Unabhängigkeitstag in Las Vegas ausgetragen. Sicher kein gutes Omen für den Boxer aus Kasachstan. Der Kampf wurde um den Weltmeistergürtel ausgetragen und weltweit übertragen. Alvarez gewann den Kampf durch eine Mehrheitsentscheidung der Schiedsrichter. Gennadi verließ den Ring nach der Bekanntgabe der Entscheidung sofort, aus seiner Sicht hatte er den Kampf über 12 Runden gewonnen und hätte den Gürtel gewonnen. Zwei Kampfrichter sprachen sich aber 115-113 für Alvarez aus und einer sah den Kampf unentschieden mit 114-114.
Alvarez kommentierte den Kampf wie folgt: “Wir beide sind gute Kämpfer, diesmal war ich ein bisschen besser”! Der Trainer Abel Sanchez will sich nicht negative äußern, laut ihm ist es die Entscheidung der Schiedsrichter, die er akzeptieren muss.