Die sportliche Karriere des Oktay Urkal

Oktay Urkal wurde im Januar 1970 als Sohn türkischer Eltern geboren. Er wuchs in Berlin mit seinen fünf Geschwistern auf.

Als er zehn Jahre alt war, nahmen ihn seine älteren Brüder mit zum Boxtraining. Er fand Freude an der Sportart und wurde Mitglied im Schönberger Boxfreunde Verein. Nach kurzer Zeit wechselte er aber schon zu den Neuköllner Sportfreunden, wo er auch heute noch Ehrenmitglied ist.

Es zeigte sich schnell, dass er das größte Talent in seiner Familie hatte. Nach acht Jahren harten Trainings wurde er das erste Mal Berliner Meister, ein Titel, den er bis 1995 erfolgreich verteidigte. 1933 wurde ein äußerst erfolgreiches Jahr für ihn, er wurde Deutscher Mannschaftsmeister und Deutscher Meister im Halb-Weltergewicht.

Außerdem schaffte er es, 1993 und 1994 das internationale Boxturnier in Halle zu gewinnen, den sogenannten Chemiepokal. In Tampere, in Finnland, nahm er an den Weltmeisterschaften teil und wurde zweiter im Halbweltergewicht. Nur der Kubaner Hector Vinent schaffte es, ihn im Halbfinale zu bezwingen. Im September des gleichen Jahres wäre er fast Europameister im Halbweltergewicht geworden, er unterlag im Finale dem Türken Nurhan Süleymanoglu.

1994 besiegte er im Finale den Marokkaner Abdellah Benbiar im Weltcup in Bagkok. In Dänemark besiegte er Nurhan Süleymanoglu und wurde Europameister. Dafür unterlag er ihm wieder bei den Weltmeisterschaften 1995 in Berlin.

Bei den Olympischen Winterspielen 1996 in Atlanta gewann er die Silbermedaille, weil er gegen den Kubaner Hector Vinent unterlag.

Ab 1996 trat er bei den Profis an. Er überzeugte mit seiner Kondition, konnte aber nur eine niedrige KO-Quote vorweisen. Er schaffte es aber im Jahre 2000 Europameister im Weltergewicht zu werden, einen Titel, den er zweimal verteidigen konnte. 2001 legte er den Titel ab, um in den USA um den Weltmeistertitel der WBA und WBC Verbände zu kämpfen. Er unterlag nur knapp in einem spektakulären Kampf, bei dem er sogar mit einem gebrochenen Kiefer weiterkämpfte.

Er bekam daraufhin ein Angebot von dem berühmten Boxpromotor Don King, aber Urkal wollte weiterhin in Deutschland kämpfen. Er kam zurück und trainierte weiter mit seinem alten Trainer. Im nächsten Jahr holte er sich den Europameistertitel zurück und verteidigte ihn dann noch dreimal erfolgreich. Auch bei dem Kampf um den Weltmeistertitel gegen Vivian Harris unterlag er zweimal. Er war demotiviert und wollte sich zurückziehen, aber sein Trainer baute ihn wieder auf.

So trat er 2005 zum dritten Mal um den Europameistertitel in der Welterklasse an, gab den Titel aber wieder ab, um in den USA um den Weltmeistertitel anzutreten. Er war von der WBA zum Pflichtherausforderer ernannt worden und konnte gegen Luis Collazo antreten. Der Kampf kam nicht zustande, sodass er in Puerto Rico gegen Miguel Cotto antrat. Den Kampf verlor er durch technisches KO, weil sein Trainer das Handtuch warf.

Seit 2007 arbeitet Urkal als Trainer. Seine Fleiß und das große Herz, gepaart mit der großen Willenskraft machen ihn zu dem perfekten Trainer. Er half dem Weltmeister Marco Huck, sich auf seinen Titelkampf 2017 vorzubereiten. Unter seinem Spitznamen “Ali von Kreuzberg” schafft er es, dass Boxer zu ihrer Spitzenleistung finden und sich durch nichts aufhalten lassen. Die Erfahrung von über 280 Amateurkämpfen fließt in seine Arbeit als Trainer ein. Nachdem er sich die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen erkämpft hatte, hat es kein Deutscher mehr geschafft, bei Olympia so erfolgreich zu sein. Dadurch qualifiziert er sich noch mehr, um auch als Trainer im Boxgeschäft erfolgreich zu werden.