In letzter Zeit wird viel über Einwanderer und Flüchtlinge gesprochen, oft jedoch nicht sehr positiv.
Es gibt aber auch sehr erfolgreiche Geschichten über Einwanderer und deren Kinder, wie Oktay Urkal beweist. Der Sohn von türkischen Einwanderern hat sportliche Erfolge in seinem Sport erzielt, die besonders eindrucksvoll sind.
Obwohl er erst mit 22 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, war er dreimal deutscher Meister im Boxen und hat auch erfolgreich an den Europameisterschaften teilgenommen. Er setzt sich ein für die LGBT Gemeinschaft als Schirmherr für die Respect Gaymes Veranstaltung, in der er besonders den Respekt der türkischen Gemeinschaft nutzen will, um auch Vorurteile gegen Ausländer zu vermindern.
Er hat auch Zeichen gesetzt bei der Diskussion um den Fußballspieler Mesut Özil, der sich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan fotografieren lassen hat. Er hat dies nach eigener Aussage nicht wie viele Medien als Zeichen der Anerkennung des türkischen Staatsoberhauptes gesehen, oder als Akzeptanz seiner Politik. Laut ihm selbst hat Özil für die deutsche Nationalmannschaft gespielt und beachtliche Erfolge erzielt. Dies sollte man wertschätzen und nicht mindern, weil er ein Foto mit dem Präsidenten aus dem Land gemacht hat, aus dem seine Eltern stammen.
Dementsprechend kritisiert Urkal auch den Rücktritt des Nationalspielers. Er hätte es angebrachter gefunden, wenn sich Özil kämpferischer gezeigt hätte und sich in diesem Sinne durchgeboxt hätte. Einfach aufzugeben, ist zwar der einfachere Weg, hat aber sicher keine Vorbildfunktion.
Oktay Urkal ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst, die er besonders auf Immigrantenkinder ausübt. Deswegen macht es ihm auch sehr zu schaffen, das sein Neffe Onur U. des Mordes verdächtigt wird. Er verurteilt die Tat und würde seinen Neffen an den Haaren zurück nach Berlin schleifen, wenn er wüsste, wo er sich aufhält, erklärte er der Presse.
Sein Neffe soll mit einer Gruppe von Schlägern den Schüler Jonny K. brutal zusammengeschlagen haben. Der Schüler soll seinem Freund zu Hilfe gekommen sein, als er von einer Gruppe, in der sich Onur befand, zusammengeschlagen wurde. Ein Täter wurde von der Polizei nach der Tat gefasst und zwei weitere haben sich kurz nach der Tat gestellt. Zwei Täter sind noch auf der Flucht, darunter auch Onur K. Zum Abschied nahmen mehrere hundert Teilnehmer an einem Trauermarsch teil, der zu Ehren des getöteten Jonny K. abgehalten wurden.
Seit drei Jahren lebt der Boxer in Hamburg und hat deswegen vielleicht nicht mehr die Nähe zu seiner Verwandtschaft. Gegenüber der Berliner Morgenpost erklärte er, das die Tat seines Neffen das Schlimmste sein, was einem Menschen angetan werden kann. Er fordert seinen Neffen auf sich wie ein Mann zu stellen und den Konsequenzen seiner Tat entgegenzusehen.
Er hat sein Leben lang für den guten Namen gekämpft, gibt Urkal außerdem an, er ist Stolz darauf, das seine Leistungen in Deutschland anerkannt werden. Er hat Angst davor, das der Name der Familie als Symbol für einen feigen Mord steht.
Oktay Urkal steht als gutes Beispiel für die Integration von Einwanderer-Familien und dies wollen wir mit dieser Webseite würdigen. Er hat mit seiner beispiellosen Sportkarriere ein Zeichen gesetzt und eignet sich dadurch hervorragend als Vorbild.
In Deutschland gibt es nicht viele Spitzensportler mit Migrationshintergrund, die sich auch gegen die Ausgrenzung von Minderheiten einsetzen und solch hohe Ziele in ihrer Sportart erreicht haben. Er wurde Weltcupsieger, Europameister und gewann die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen. Als Profi wurde er dann noch einmal Europameister und kämpfte um den Weltmeistertitel.